Sonntag, März 04, 2007

Uhren-Leasing: Teurer Kauf bei eBay


Preis Rolex Daytona Edelstahl: 11.000 Euro!!!

Jetzt weiss ich, warum der normale Bürger kaum eine Chance hat, zeitnah eines der begehrten Rolex-Sport-Modelle in Edelstahl zu erwerben. Die Wartezeit bei einer Daytona in Edelstahl beträgt derzeit acht Jahre. Im Gegenzug verleast die Kontra GmbH, München dasselbe Modell aus dem Jahre 2005 zu einem Gesamtpreis von satten 10.794,00 Euro, was einer Leasingrate von monatlich 179,90 Euro bei 60 Monaten Laufzeit entspricht. Will der Liebhaber nach Ablauf der 60 Monate diesen wirklich guten Zeitmesser behalten, hat er noch mal einen ganzen Euro zusätzlich zu berappen. Wenn er nicht möchte oder nicht zahlen kann, dann muss er die Uhr zurückgeben. Entscheiden Sie sich!


Oder soll es eine Submariner in Edelstahl / Gelbgold sein? Beim Rolex-Konzessionär kostet die derzeit etwas über 6.000 Euro, Wartezeit rund ein dreiviertel Jahr. Bei Kontra GmbH berappt der Liebhaber bis zu 7.839,00 Euro (130,65 Euro, 60 Monate) zuzüglich dem einen Euro, sollte er sich entscheiden, die Uhr nach Ablauf des Leasing-Vertrages zu behalten.

Es sei mir in diesem Fall gestattet, Rolex zu zitieren:
Ensuring authenticity: Genuine Rolex Products are sold exclusively through Authorised Rolex Dealers.



Betroffen sind natürlich nicht nur weitere Rolex-Sport-Modelle, sondern auch Produkte anderer namhafter Hersteller, wie Omega, Breitling oder IWC, die ebenfalls keinem Internet-Händler ihre Konzession geben.






Nun noch was anderes. Welcher Uhrenfreund würde seinen Lieblings-Zeitmesser leasen? Ihr wollt doch nicht etwa diese Meisterwerke der Uhrmacherkunst abschreiben, wie Euren Bürokühlschrank und die Rate auch noch vor dem Finanzamt geltend machen? Also ich nicht. Entweder ich kann mir eine Uhr leisten, dann kauf ich die und bin sofort Eigentümer oder ich lass es. Durch diese oben genannten Angebote müssen echte Liebhaber unnötig lange auf ihre Uhr warten. Auch die Preise auf dem Schwarzmarkt werden dadurch in die Höhe getrieben.

Btw., wie viele Jahre Garantie bekomme ich beim autoriserten Konzessionär, zwei oder drei?

Und nein, ich werde diesen Shop nicht verlinken und auch nicht die dazugehörige sitos-Website (mit toten Links zu Impressum und AGB)!



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9 Kommentare:

Christian Rollinger hat gesagt…

Voll und ganz einverstanden... Habe diese Leasingangebote auch schon gesehen und finde es reichlich komisch. Fur manchen geht es halt nicht anders, aber es gibt ja auch viele die einen Fernseher von 4000 euro im Supermarkt kaufen....

Anonym hat gesagt…

Na ja, habe mal gerade rumgerechnet und festgestellt, dass der Preis nach Abzug der Zinsen identisch mit sonstigen Anbietern ist. Wenn man ein Haus gekauft hat nennt doch auch keiner den Kaufpreis inklusive Zinsen, oder? So ist das übrigens bei allen Sachen die man finanziert.

Frank Kerkau hat gesagt…

Das ist schon richtig. Deshalb muss nach Preisangabenverordnung auch der bei Kontra übrigens fehlende Gesamtbetrag (Nominalbetrag + Zinsen + Nebenkosten) angegeben werden. Ein Verstoss gegen das Gesetz. Haus ist nicht Uhr und wird ein Konzessionär erwischt, wenn er die Uhren an einen Zwischenhändler verkauft, ist die Konzession weg. Im Sinne der echten Liebhaber und seriösen Juweliere ist es jedenfalls nicht, wenn gewerbliche Händler das eh schon rare Angebot zusätzlich verknappen, sich dadurch bereichern und den Markt verzerren. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, dass jeder Proll mit einer Rolex rumrennt, was weder im Interesse des Herstellers noch derjenigen ist, die sich solch eine Uhr wirklich leisten können.

Anonym hat gesagt…

@ Kerkau:
erstens ist der fehlende Gesamtbetrag (Nominalbetrag + Zinsen + Nebenkosten) in der letzten Zeile bei allen Auktionen angegeben und zweitens ist Ihre Aussage an Arroganz und Unkenntnis kaum zu übertreffen.

Sie scheinen das Prinzip des Leasings nicht verstanden zu haben, denn wenn man die Uhr tatsächlich steuerlich geltend machen kann (was ich im übrigen bei den meisten Gewerbetreibenden bezweifle) so wäret die Idee einfach ideal. Ich möchte mir bspw. als im Modegeschäft tätiger Gewerbetreibender bei der Kontra GmbH eine Rolex Submariner Date kaufen. Unabhängig davon, dass die meißten Konzessionäre die Uhr gar nicht lagernd habe ,müsste ich den Betrag von meinem Geschäftskonto als Gehalt rausziehen & kräftig versteuern. Na super...da lease ich "PROLL" doch lieber die Uhr und kann Sie (falls es wirklich funktionieren sollte) steuerlich geltend machen. Ich würde dadurch theoretisch knapp 800,- Euro sparen. Aber auch wenn das ganze mit dem Leasing nicht klappen sollte bietet der Internethändler die Uhren als Finanzkauf zum Listenpreis zzgl. 7,9% an....wenn ich zum "Wempe" gehe kostet diese Uhr genausoviel- egal ob ich da Bar bezahle oder nicht...nur werde ich als "Proll" mit meinem Finanzierungswunsch mit einem überheblichen Lächeln rausgeschmissen. Ich selber habe zwar noch keine Uhr dort erworben, finde die Idee aber nicht abstossend- Vielleicht kann ich mir jetzt endlich meinem Kindheitstraum erfüllen und einmal in meinem Leben eine echte Rolex-Uhr tragen.

sonnigen Gruß
Eurer "armer Schlucker"

Frank Kerkau hat gesagt…

Wenn Sie sich eine Luxusuhr, die kein Mensch zum Leben braucht, nicht leisten können, sich aber trotzdem dafür verschulden wollen, dann müssen Sie das tun. Sollten Sie Ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können, dann ist Geld und Uhr fort. Und richtig, die Angaben nach PAngV sind zwar per heute drin, aber so klein gedruckt, dass man sie kaum findet. Warum wohl? Und natürlich kauft man sich eine Luxusuhr vom Gehalt, wenn sie echt verdient ist. Ich wüsste nicht, was die im Betriebsvermögen zu suchen hat. ;)

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kerkau,

auch ich zähle mich dann zu den "Prolls" , der das Angebot der Kontra angenommen und einen schönen Navitimer erstanden hat. btw.: Der Kontakt zur Kontra und seinen Mitarbeitern war überaus freundlich , korrekt und zuvorkommend was ich von verschiedenen Konzessionären nicht erlebt habe. Ich gebe zu das mich der Navitimer teurer kommt als direkt gekauft. Ich hätte ihn aber niemals erworben weil ich dann zu geizig gewesen wäre und eine preiswerte Variante gewählt hätte. Zudem habe ich meine Liquidität in keiner Weise geschwächt. Alle Preisangaben sind vorhanden, wenn auch klein. Da sage ich immer "Wer lesen kann ist klar im Vorteil." Selbst ich als Proll habe das erkannt. Nebenbei war genau diese ihre Aussage der endgültige Entschluss für die Kontra. Denn ich konnte im gesamten Netz keine negativen Aspekte finden. Der Zins ist mit effekt. 7,9% in Ordnung.
Schlimmer erachte ich Menschen wie Sie, die u.a. auch mich als Proll bezeichnen, nur weil wir einen anderen Weg einschlagen. Denn ich stelle auch nicht die Frage wer von den elitären Herrschaften seinen Reichtum erarbeitet, geerbt oder auf seltsamen Wegen erlangt hat.

Sorry, aber das mußte jetzt sein....

Sind wir doch einmal ehrlich.. uns alle verbindet eines : Die Liebe zu aussergewöhnlichen Uhren!

Frank Kerkau hat gesagt…

Glückwunsch zum Navitimer und viel Freude damit. Das ist eine tolle Uhr. Wenn Sie mit Kontra GmbH zufrieden sind, dann sei so. Ich halte solche Angebote aus vorgenannten Gründen nicht für sinnvoll. Entweder man hat das Geld oder es bleibt. Ich als Liebhaber muss eine Uhr nicht besitzen, um mich an ihr zu erfreuen. ;)

Anonym hat gesagt…

die Kommentare sind zwar schon etwas älter aber möchte trotzdem etwas zu dem schreiben.
Ich spiele auch mit dem Gedanken mir eine Breitling Navitimer zuzulegen. Bezahlen könnte ich sie bar auf die Kralle. Da ich nicht damit rechne die Uhr steuerlich abzusetzen zu können, gibt es trotzdem einen steuerlichen Aspekt zwischen Barzahlung und Leasing oder Ratenkauf gerade für Selbstständige. Wenn ich die Uhr bar bezahle, sind xxxEuro weg als Privatausgaben. Bei Leasing o.ä. habe ich das Geld noch in bar und kann es geschäftlich investieren, ein gewisser Vorteil. Die Raten dafür kann man aus der Portokasse zahlen.
Anderes Beispiel, Geschäftswagen kostet 40000Euro, bar bezahlt ist das Geld weg und kann es kleckerweise als Abschreibung absetzen.Wenn man über 4Jahre abschreibt, a 10000Euro,muß man im ersten Jahr 30000Euro als Einnahmen versteuern obwohl man das Geld ja in den Wagen investiert hat und bar garnicht auf dem Konto hat.Nach 4 Jahren habe ich die dafür bezahlten Steuern erst zurück. Bei Leasing habe ich das Geld ja noch und bleibe flüssing für diverse andere Investitionen die ich auch abschreiben kann. Die Leasingraten zahlt man nebenbei und werden ja ebenfalls voll abgesetzt.
Ob sich das als Privatmann rechnet, muß jeder für sich selbst wissen. Wer es machen will solls machen. Aber man soll es nich verteufeln, heutzutage wird doch alles mögliche auf Pump finanziert, ob man es brauch oder nicht. Die meistens Luxusartikel gehören doch sowieso der Bank und wahrscheinlich die halbe Autobahn an Geschäftsfahrzeugen.

Und es bleibt trotzdem eine sehr gute Uhr die es sich zu kaufen lohnt, wenn man will.

Anonym hat gesagt…

Ich bin solchen Leasing angeboten auch nicht abgeneigt.Wieso soll der Kauf solcher tollen Uhren nur den "besserverdienern" vergönt sein.Ich als "normalo" habe auch das Recht eine solche Uhr zu besitzen.Vielleicht sind wir, die eine Uhr leasen sogar die besseren Liebhaber dieser tollen Uhren, weil wir uns in unserer Umgebung nicht mit Luxusartikeln behaupten müssen.