Freitag, Juli 28, 2006

Kapitalanlage Luxusuhr?


Spekulation mit Rolex, Patek, Cartier und Co.?

Lohnt sich eine Investition in einen (teuren) Zeitmesser mit der Aussicht auf Gewinne? Welches sind die Kriterien, die Einflussfaktoren auf die Wertentwicklung einer Luxusuhr? Was mögen die Käufer auf dem Zweitmarkt?

In der Vergangenheit haben einzelne der edlen Zeitmesser gezeigt, dass ihr Besitzer beim Kauf ein goldenes Händchen hatte. Als ein klassisches Beispiel dafür gilt die Rolex Daytona mit dem Paul-Newman-Zifferblatt. Dieses Daytona-Modell mit Handaufzug war die einzige Rolex, die je von Händlern im Preis herabgesetzt werden musste. Die Käufer gaben der Automatikversion den Vorzug. Ausserdem soll die "Paul Newman" die Manschetten beschädigt haben und die verschraubte Krone machte sowieso den Handaufzug kaputt. So ihr Ruf bis Ende der siebziger Jahre. Im Jahre 1989 quotierte das Auktionshaus Antiquorum eine "Rolex Daytona Paul Newman" in Gold in Hongkong mit 75.000/100.000 Hongkong-Dollar. Nur 13 Jahre später, nämlich 2002 erreichte das selbe Modell und wieder in Hongkong eine Quotierung von 140.000/170.000 Hongkong-Dollar. So kann es gehen, muss aber nicht.

Auf meine Anfrage nach Wertsteigerungen bei Luxusuhren erzählte mir ein Auktionator: "Vergessen Sie es! Wir bekommen sehr schöne Stücke rein, die haben neu 180.000 Dollar gekostet und bringen auf unseren Auktionen nicht einmal die Hälfte des Neupreises. Wenn Ihnen eine Uhr gefällt, dann kaufen Sie sie und tragen Sie sie."

Wir können also grundsätzlich davon ausgehen, dass fast alle Uhren am Markt im Wert verfallen, einige scheller, andere langsamer. Nur wenige seltene und gut erhaltene Zeitmesser erhalten die Gunst der Sammler und steigen im Wert. Welche das sein werden, wird die Vergangenheit zeigen. Dabei ist jedoch wichtig:

Kaufkraft und -motivation der Liebhaber
In Zeiten schlechter wirtschaftlicher Entwicklung wird nicht zu allererst an den Kauf einer Uhr gedacht. Boomt die Wirtschaft werden auch eher Uhren gesammelt.

Nutzen für den Käufer
Je robuster und funktioneller, desto besser. Spielereien, wie Mondphase, sind weniger interessant. Ein ewiger Kalender, der einmal gestellt, nicht mehr korrigiert werden muss, nützt dem Besitzer dagegen umso mehr. Auch Anzeige der Weltzeit kommt gut an und das Tourbillon erfährt im Moment seine Renaissance. Aber für alle gilt, die Uhr muss in Ordnung sein und ihren Dienst verrichten.

Komplikationen
Je weniger Komplikationen eine Uhr hat umso robuster und alltagstauglicher ist sie. Sie nützt ihrem Besitzer. Dennoch! Die Tour de l'Ile aus dem Hause Vacheron Constantin, gefertigt aus 834 Einzelteilen in einer limitierten Auflage von nur sieben Stück, brachte am 03. April 2005 auf der Auktion "The Quarter of Millenium of Vacheron Constantin 1755 – 2005" des Hauses Antiquorum in Genf mit 1,88 Millionen Schweizer Franken den bisher weltweit höchsten Preis, den eine je eine zeitgenössische Armbanduhr erzielte.

Kaliber
Grundsätzlich lieben Sammler hochwertige feine mechanische Uhren, in Manufakturen gefertigt. Jedoch zeigt sich sogar bei eBay, dass sich Original-LED-Quarz-Uhren aus den siebziger Jahren heutzutage wieder gut verkaufen. Als Beispiel sei hier die LED-Quarz-Armbanduhr mit Calculator der Firma Pulsar genannt.

Marke
Noname interessiert niemanden. Die Sammler lieben Marken, wie Patek Phillippe, Rolex oder Vacheron Constantin.

Angebot und Nachfrage
Solange ein Modell produziert wird und im Handel erhältlich ist, wird es eher nicht zum Kultobjekt. Ausgenommen vielleicht die Stahlausführung der Rolex Daytona in Europa. Hier wartet der Interessent acht Jahre auf die Auserwählte, so dass er schon mal gegen einen Aufschlag auf den Händlerpreis die Wartezeit verkürzt.

Zustand und Pflege
Nicht nur das Werk sondern auch äusserlich muss die Uhr gepflegt und Top in Ordnung sein. Am besten Zustand wie neu.

Seltenheit und Material
Limitierte Stücke mit Jubiläumsschriftzug können aufgrund ihrer Seltenheit mitunter sehr begehrt sein. Ebenso Ausführungen aus besonderem Material, wie zum Beispiel Platin. So war die Jubiläumsuhr in Platinausführung limitiert auf 25 Stück aus dem Hause Patek Philippe, geschaffen anlässlich des 125. Geburtstages des Juwelierhauses Wempe, nicht nur innerhalb weniger Tage vergriffen, sondern stieg auch sofort in ihrem Wert.

Verkauf
Verkaufen muss man können, titelte Anton Stangl sein Buch. Das trifft auch und vielleicht gerade bei Luxusuhren zu. Wenn man sich zum Beispiel die Angebote bei eBay anschaut, dann vergessen die meisten Verkäufer, ihre Präsentation auf die Uhr auszurichten. Man kommt sich vor, wie in einem Grossmarkt. Wenn dagegen Christie's einen feinen Zeitmesser präsentiert, hat das mehr Gewicht.

Einen Tipp zu geben, ob eine Uhr künftig eine Wertsteigerung erfährt, ist also fast unmöglich. Zu viele Faktoren bestimmen ihren Preis am Zweitmarkt und beeinflussen sich gegenseitig. Wie auch an der Börse kann es mal rauf und auch mal wieder herunter gehen. Daher denke ich genauso, wie der erwähnte Auktionator. In erster Linie soll eine Uhr ihrem Besitzer die Zeit anzeigen und ihn erfreuen. Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass ihr Wert gestiegen ist, kann dies nur ein sehr schöner Bonus sein.

Foto: Tour de l'Ile - Am 03. April 2005 für 1,88 Millionen Schweizer Franken versteigert durch Antiquorum in Genf - © Vacheron Constantin

Technorati Tags: , , , , , , , , , ,

NOMOS: Die Gläserne Manufaktur


Schlanke Produktlinie, Konzentration auf das Wesentliche und natürlich seit 2005 Manufaktur zeichnen den 1990 gegründeten Glashütter Uhrenhersteller aus. Präzision, Stil und Transparenz zu einem so günstigen Preis, dass NOMOS damit sogar auf ihrer Website wirbt und Endkunden eine Investition in diese Uhren als "verboten niedrig" bezeichnen. Die Tangente, variantenreich und trotzdem beständig, ist für Jurys schon fast wieder langweilig, weil sie Jahr für Jahr mehrfach ausgezeichnet wird. So langweilig, dass auf der Basel World 2006 sich die Besucher wieder in Reihen zu dritt am NOMOS-Stand drängten. Manufakturkaliber unter eintausend Euro, in vier Lagen reguliert, Glashütter Sonnenschliff, Dreiviertelplatine, gebläute Schrauben, Handaufzug oder Automatik, Standard oder Sportmodell suchen weltweit ihres Gleichen. Wobei Standard bei NOMOS lediglich ohne Datum bedeutet. Der Tangomat, die Tangente mit Automatikkaliber, schlug auf der Baselworld 2005 ein wie eine Bombe. Das Resultat sind inzwischen Wartezeiten bis zu neun Monaten. Den zweiten schweren Treffer landete die Manufaktur in 2006 mit ihrem "NOMOS Universallexikon". Es ist "das schwerste Produkt, das je aus Glashütter Manufakturen kam" und zieht die Liebhaber mit 422 Texten auf 336 Seiten, kiloweisen Fotos, Witz und Spannung in ihren Bann. Das gelbe Nachschlagewerk macht den Hersteller zur "Gläsernen Manufaktur" und ist bei NOMOS, im gut sortierten Buchhandel oder auch bei Juwelier Wempe erhältlich. Die Experten sind sich einig. NOMOS baut robuste Zeitmesser in Spitzenqualität mit einem unerhört guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Dass diese Uhren für die Ewigkeit bestimmt sind und Generationen überdauern, sind wir ja von den Glashüttern gewohnt.

Foto: © NOMOS

Technorati Tags: , , , , ,

Dienstag, Juli 25, 2006

CITIZEN Multifunktion Chrono Basic AN3305-59L


Es lohnt sich immer mal zu schauen, wie sich klassisches Design aus dem Mutterland der Chronometer, also aus der Schweiz, auf den übrigen Markt auswirkt.

Man nehme ein bisschen "ROLEX Submariner" gebe etwas "Zenith El Primero Rainbow" hinzu, würze mit einem Quarz-Kaliber und heraus kommt der CITIZEN Multifunktion Chrono Basic AN3305-59L. Aber warum nicht. Wer sich aus verständlichen Gründen scheut, Replicas der vorgenannten schweizer Marken zu tragen, aber trotzdem auf erstklassiges Design mit einer gewissen Ganggenauigkeit zu günstigem Preis steht, kann hier bedenkenlos zuschlagen und erhält einen Zeitmesser in Bicolor-Ausführung, wasserdicht bis 10 Bar mit Chronograph, Datum und Sicherheitsschliesse. Das schönste neben der Legalität ist natürlich, dass alle ausgewiesenen Komplikationen auch funktionieren und man keinen hochroten Kopf bekommt, wenn "wissende" Freunde interessiert auffordern:"Zeig mal den Chronographen!" ;)

Foto: Citizen

Technorati Tags: , , , , , , ,

Dienstag, Juli 18, 2006

Im Focus: Die teuersten Uhren der Welt?

"Luxus-Chronometer - Die teuersten Uhren der Welt"

So titelt Focus Online und präsentiert eine Auswahl an mechanischen Armbanduhren. Als Leser hätte ich an dieser Stelle die wirklichen High-Lights unter den Zeitmessern erwartet. So fehlt zum Beispiel die "Sky Moon Tourbillon" von Patek Philippe. Statt dessen fällt man beim Blättern in der Gallerie schnell in die mittlere und untere Preisklasse ab. Auch sucht der Leser hier vergeblich nach interessanten Informationen über die präsentierten Stücke. Des Weiteren sind nicht alle der vorgestellten Zeitmesser auch wirkliche Chronometer. Nicht einmal das Wort "Luxus" trifft im vollen Umfange zu. Die "Sports M 12" aus dem Hause Mühle, Glashütte ist zum Beispiel eine Uhr für Profis und kein Luxus. Trotzdem ist es ein sehenswerter Querschnitt aus einer Vielzahl von Modellen.

Technorati Tags: , , , ,

Sonntag, Juli 16, 2006

Jaeger LeCoultre: Atmos - Leonardo da Vincis Traum fast Realität


Die Atmos aus dem Hause Jaeger-LeCoultre ist angwandte Physik vom Feinsten. Ein Zeitmesser, der die hohe Schule von Thermodynamik und technischer Mechanik in Verbindung mit zeitloser Eleganz präsentiert. Geringste Temperaturschwankungen von nur einem Kelvin verleihen dieser Tischuhr, welche erstmals 1928 lanciert wurde, eine Gangreserve von 48 Stunden. Ein Gas, in einer hermetisch verschlossenen Kapsel, dehnt sich bei höherer Temperatur aus und zieht sich bei niedrigerer Temperatur zusammen. Eine Spiralfeder in der Kapsel macht diese Bewegung ähnlich einem Blasebalg mit und zieht dabei die Antriebsfeder der Uhr auf. Ein Vorgang der solange funktioniert, wie es Temperaturschwankungen gibt. Die an einem Stahllegierungsdraht, der dünner als ein Menschenhaar ist und Reibungsverluste fast ausschliesst, aufgehängte Ringunruh bewegt sich dabei mit beruhigenden zwei Halbschwingungen pro Minute. Die Atmos hat so einen hohen Wirkungsgrad, dass Experten sie als die höchstmögliche Annäherung an den Traum von Leonardo da Vinci vom „Perpetuum mobile“ bezeichnen. Die Uhr ist in verschiedensten Varianten erhältlich, von der "Atmos Classique" mit Stunden- und Minutenzeige, der "Atmos Classique Phases de Lune" mit Mondphase bis hin zur "Atmos Régulateur" mit getrennten Zifferblättern für Stunden- und Minutenzeiger. Dass der Liebhaber dabei zwischen vergoldetem oder rhodiniertem Gehäuse wählen darf, ist selbstverständlich. Die Mondphasenanzeige stellt eine weitere Meisterleistung der Uhrmacher von Jaeger LeCoultre dar. Während traditionelle Uhren mit der Verschiebung von einem Tag in 122 Jahren die Mondphasen "etwas ungenau" darstellen, präsentiert die Atmos eine Präzision von nur einem Tag in 3821 Jahren. Eine Uhr für die Ewigkeit die, einmal gestellt, ihre Besitzer über Generationen nicht im Stich lässt.

Foto: © Wempe

Technorati Tags: , , , , , , , , , ,

Samstag, Juli 15, 2006

Breguet Double Tourbillon Ref. 5347


Nachdem Uhren mit Tourbillon nun schon für rund 2.000 Euro zu erhalten sind, zeigen die Meisteruhrmacher aus dem Hause Montres Breguet SA wie man es richtig macht und haben in diesem Jahr ein Double Tourbillon lanciert. Das Meisterstück ihrer Reihe "Grande Complication" mit der Referenznummer 5347 wohnt in einem Platingehäuse von 44 Millimeter Durchmesser. Front- und Bodenglas sind aus Saphir gefertigt, die Breguet-Zeiger obligatorisch. Das Werk mit seinen 570 Einzelteilen hat natürlich Handaufzug. Die beiden Tourbillons arbeiten unabhängig voneinander und drehen sich samt Zifferblatt in 12 Stunden einmal um ihren gemeinsamen Schwerpunkt, wie hier schön zu sehen.

Foto: © Montres Breguet SA

Technorati Tags: , , , , ,

Dienstag, Juli 11, 2006

Drehganguhr - Tourbillon - Fliegendes Tourbillon - Volkstourbillon


Das Tourbillon (sog. Drehganguhr) wurde 1795 von dem Franzosen Abraham - Louis Breguet erfunden und 1801 patentiert (Foto links: Urkunde). Ursprünglich diente die Konstruktion nicht nur dazu, bei Taschen-, Wand- oder Tischuhren den Schwerpunktfehler an Unruh und Unruhspirale auszugleichen, sondern ebenfalls Unwuchten des Gangreglers zu kompensieren. Dabei dreht sich ein Käfig in dem das komplette Unruh- und Hemmungssystem gelagert ist, während einer bestimmten Zeit einmal um sich selbst.

Eine besondere Konstruktion ist das sogenannte "Fliegende Tourbillon", 1920 erfunden von Alfred Helwig. Während Tourbillons üblich zweifach gelagert sind, wird das Alfed-Helwig-Tourbillon von nur einem Lager gehalten, ist also fliegend aufgehangen.


Aufgrund der heutigen hohen Präzision in der Uhrmacherkunst ist ein Tourbillon für die Ganggenauigkeit einer Uhr nicht mehr notwendig. Jedoch stellt es die wohl höchste technische Herausforderung an die Meisteruhrmacher dar.

Das derzeitige Highlight unter den Zeitmessern mit Tourbillon ist die Sky Moon Tourbillon aus dem Hause Patek Philippe. Der Tourbillon-Käfig hat hier einen beachtlichen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter.

Erstaunlich günstige Angebote, man könnte sie auch Volkstourbillon nennen, kommen aus dem Hause Swatch mit der Diaphane One oder ein Fliegendes Tourbillon von Omnia Watch Co., das Tourbillon No. IV.


Durch seine filigrane Konstruktion ist ein Tourbillon sehr empfindlich und sollte daher nicht im Alltag getragen werden.

An dieser Stelle besonderen Dank an Montres Breguet SA für die freundliche Unterstützung und die tollen Fotos.

Fotos: © Montres Breguet SA

Technorati Tags: , , , , , , , , , ,

BULGARI Tourbillon 40


Das jüngste Tourbillon-Model aus dem Hause Bulgari ist die Tourbillon 40 aus der Serie "Grandes Complications". In dem bis 30 Meter wasserdichten Platingehäuse schlägt das Daniel Roth-Kaliber DR052 mit 65 Stunden Gangreserve. Das Zifferblatt ist guillochiert, die Zeiger gebläut. Die Tourbillon-Brücke sind aus blau galvanisertem Stahl. Das Uhrglas und der Boden wurden aus Saphirglas gefertigt. Die Auflage ist auf 20 Stück limitiert.

Foto: Bulgari

Technorati Tags: , , ,

Freitag, Juli 07, 2006

Ulysse Nardin im Kreml


Die Rüstkammer des Kreml feiert ihr 200-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass zeigt Ulysse Nardin vom 06. bis 19. Juli der Öffentlichkeit im "Armory Museeum" des Kreml in Moskau seine historischen und zeitgenössischen Zeitmesser. Die Ausstellung wurde von der Tochter des ersten Kosmonauten Juri Gagarin und Rolf W. Schnyder, Präsident von Ulysse Nardin eröffnet. Ulysse brachte dazu 116 ungewöhnliche Uhren nach Russland, angefangen von der ersten astronomischen Zeitmaschine "Dondi”, welche die Manufaktur kürzlich vom Time Museum in Chicago bei einer Sotheby Auktion in New York erstanden hat, bis zu aktuellen exklusiven Zeitmessern, wie die Westminster Tourbillon Minutenrepetition Genghis Khan. Zu Ehren des historischen Ereignisses lancierte Ulysse Nardin ein Meisterwerk in limitierter Auflage von 30 Uhren. Eines dieser Sammlerstücke in seiner als Blaues-Email-Ei gefertigten Schatulle, dekoriert mit hochkarätigen Diamanten, welche die Türme und Tore des Kreml zeigen, wurde zur Eröffnung der Ausstellung vorgestellt.

Foto: © Ulysse Nardin

Technorati Tags: , , , , , , ,